Unsere Aktionen und Themen:
- Friedenstüchtig mit Angriffswaffen? (mit Andreas Zumach) →
- Kooperationsveranstaltungen mit der VHS-Bonn →
- Monatliche Mahnwache für den Frieden →
- Mahnwache „Keine Jugendlichen in die Bundeswehr - Bonner Appell“ →
- Rückblick auf bisherige Aktivitäten (siehe Menüpunkt „Tagebuch“) →
- darunter: „Der Friedensauftrag des Grundgesetzes“ →
- darunter: „Eine Friedliche Zukunft nach dem Ukrainekrieg ― Konsequenzen und Perspektiven für Europa“ →
- Weiter Krieg in Nahost: →
- "Combatants for Peace", Friedensaktivisten aus Palästina und Israel in Bonn →
- Aufruf des Refuser Solidarity Network →
- Botschaft der Oase des Friedens נווה שלום - واحة السلام vom 8.Oktober 2023 →
- Die Friedensmauer unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen →
- Strafverfolgung gegen Pazifisten durch die Ukraine →
- Kriegsdienstverweigerung und Desertion →
Montag 10.2.2025: Friedenstüchtig mit Angriffswaffen?
Wie sollte ein Europäisches Sicherheitskonzept ohne die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen aussehen?
Das Bonner Friedensforum lädt herzlich ein zum Vortrag am
Mo, 10.02.2025 um 19:00 Uhr
im
DGB-Haus, Endenicher Str. 127, 53115 Bonn.
Der Journalist und Publizist Andreas Zumach, langjähriger UN-Korrespondent am Hauptsitz der UNO in Genf und Experte für internationale Beziehungen und Konflikte wird uns seine Vorstellungen eines alternativen Europäischen Sicherheitskonzepts ohne die geplanten Stationierung von weitreichenden Mittelstreckenraketen präsentieren, die auch an die Vorstellungen eines "gemeinsamen Europäischen Hauses" von Michael Gorbatschow anknüpfen.
https://www.bonn.de/veranstaltungskalender
Mit der für 2026 im Alleingang von Deutschland geplanten Stationierung von Mittelstreckenraketen wäre eine weitere Eskalation der ohnehin angespannten Situation verbunden. Da diese Raketen weit nach Russland - entgegen den Bestimmungen des gekündigten INF-Vertrages - fliegen könnten, wäre damit eine Verschärfung des ohnehin bestehenden Konfliktes der NATO mit Russland verbunden und das nuklear-strategische Gleichgewicht zwischen West und Ost würde in gefährlicher Weise verändert.
Über diese Situation wollen wir mit Andreas Zumach ins Gespräch kommen und diskutieren.
Der Eintritt ist frei. Spenden werden ausdrücklich erbeten.
↑ nach obenUnsere Kooperationsveranstaltungen mit der VHS-Bonn im ersten Halbjahr 2025
Thema Resilienz
Die DFG-VK Ortgruppe Bonn-Rhein-Sieg engagiert sich in einer Kooperation mit der Volkshochschule Bonn. Jeweils um das VHS-Semesterthema versuchen wir dem Aspekt „Frieden“ in verschiedenen Veranstaltungen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Im ersten Halbjahr 2025 steht das Thema Resilienz im Mittelpunkt. Die Veranstaltungen sind kostenfrei, aber mit einer Anmeldung verbunden.
26.3.2025: Kann man Frieden „machen“?
Friedenslogik als Konzept und Werkzeug
Sicherheit wird immer wieder unter dem Aspekt militärischen Schutzes begriffen. Bewaffnete Konflikte nehmen an Häufigkeit und Intensität zu. Welche nicht-militärischen Alternativen gibt es? Welche Wege zur Deeskalation? Ziel ist es, sich der Komplexität von Konflikten bewusst zu werden und Wege zu diskutieren, wie sich diese im Denken und Handeln bearbeiten lassen.
Stefanie Intveen von der DFG-VK Gruppe Köln stellt exemplarisch das Konzept der Friedenslogik vor und diskutiert es mit dem Publikum.
Mi, 26.3.2025 VHS Mülheimer Platz 1, R. 3.49, 18.00-19.30
Mehr Infos und Anmeldung:
Kurs 1502
6.5.2025: Besuch in der Friedenkooperative
Demokratien sind stabil und widerstandfähig, wenn sie Wege finden, Dissens in demokratischen Prozessen auszuhandeln. Die Friedensfrage ist dabei eine der entscheidenden Positionen, die über die unterschiedlichen politischen Lager hinweg, verhandelt wird. Die Friedensbewegung erfüllt hier seit den 1970er Jahren eine wesentliche Funktion, Meinungen und Positionen in den politischen Betrieb mit einzubringen.
Kristian Golla von der Friedenskooperative und Andreas Seifert (DFG-VK Bonn-Rhein-Sieg) präsentieren einen wichtigen Akteur der Friedensbewegung und berichten über die Entwicklung der Bewegung insgesamt.
Resilienz ist aber auch Thema in der Perspektive des Ortes: Das Viertel, in dem das Büro der Friedenskooperative liegt, war vor nicht allzu langer Zeit ein sozialer Brennpunkt, den umzugestalten gelungen ist.
Di, 6.5.2025, Treffpunkt Platz vor der St. Hedwig-Kirche, Mackestraße 41, 17.00-18.30 Uhr. Limitiert auf 20 Teilnehmende.
Mehr Infos und Anmeldung:
Kurs 1306
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Bonner Mahnwache für den Frieden, an jedem 1. Donnerstag des Monats 18 bis 19 Uhr, Martinsplatz
Weiter Krieg in Nahost
26.1.2024 von 18:30 bis 20:30 Uhr: „Für Hoffnung und Menschlichkeit“
Gespräch mit Friedensaktivisten der "Combatants for Peace" aus Palästina und Israel
Bei den "Combatants" handelt es sich tatsächlich um (ehemalige) Kombatanten, die selbst im Krieg waren, aber aus ihren Erfahrungen
gelernt und Konsequenzen gezogen haben.
(Hinweis: auf Englisch)
"Combatants for Peace" Englisch
"Combatants for Peace" Startseite
Aufruf des Refuser Solidarity Network
Wir stehen an der Seite der mutigen Israelis und Palästinenser, die sich für eine Beendigung der
eskalierenden Gewalt einsetzen. Wir unterstützen mit unserer Stimme den unten stehenden Aufruf,
die Zerstörung des Gazastreifens zu beenden und alle zivilen Geiseln unverzüglich freizulassen.
***
Wir, die Mitglieder der unterzeichnenden Menschenrechtsorganisationen in Israel, sind schockiert und entsetzt in diesen furchtbaren Tagen.
Die grausamen Verbrechen der Hamas gegen unschuldige Zivilisten - darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen - haben uns alle erschüttert, und wir haben Mühe, uns von den unerträglichen Bildern und Tönen zu erholen. Einige von uns waren während des Angriffs in den israelischen Gemeinden an der Grenze zum Gazastreifen; viele von uns haben Familienangehörige, Freunde und Kollegen, die die erschütternden Ereignisse miterlebt haben und immer noch mit ihnen zu tun haben; und wir alle kennen Menschen, die ermordet, verletzt oder entführt wurden. Es wird einige Zeit dauern, bis wir die Tragweite und die Folgen des abscheulichen Angriffs der Hamas, für den es keine Rechtfertigung geben kann, vollständig verstehen.
Die meisten unserer Teams bestehen aus Israelis und Palästinensern; daher haben einige von uns Verwandte und Kollegen im Gazastreifen, die derzeit unter den anhaltenden Angriffen des israelischen Militärs leben. Kinder, Frauen und ältere Menschen werden wahllos angegriffen und können sich nirgendwo verstecken.
Auch jetzt - und gerade jetzt - müssen wir unsere moralische und humane Haltung beibehalten und uns weigern, der Verzweiflung oder dem Drang nach Vergeltung nachzugeben. Unser Glaube an den menschlichen Geist und das ihm innewohnende Gute ist wichtiger denn je. Eines ist klar: Wir werden unseren Glauben an die Menschlichkeit niemals aufgeben - auch jetzt nicht, wo dies schwieriger ist als je zuvor.
Da wir uns schon immer gegen die Verletzung unschuldiger Zivilisten gewehrt haben, bleibt es in diesen schrecklichen Zeiten unsere Pflicht - während wir auf israelischer Seite die Toten zählen und uns um verwundete, vermisste und entführte Angehörige sorgen, und während in Gaza Bomben auf Wohnviertel abgeworfen werden, die ganze Familien auslöschen, ohne die Möglichkeit, die Toten zu begraben - unsere Stimme laut und deutlich gegen die Verletzung aller unschuldigen Zivilisten zu erheben, sowohl in Israel als auch in Gaza.
Wir fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln und ein Ende der Bombardierung von Zivilisten in Israel und im Gazastreifen. Humanitäre Hilfe muss die Zivilbevölkerung erreichen können, medizinische Einrichtungen und Zufluchtsorte dürfen nicht beschädigt werden, und lebenswichtige Ressourcen wie Wasser und Strom dürfen nicht abgeschnitten werden. Die Tötung weiterer Zivilisten wird die verlorenen Menschen nicht zurückbringen. Wahllose Zerstörungen und eine Belagerung, die Unschuldigen schadet, werden keine Erleichterung, Gerechtigkeit oder Ruhe bringen.
Als Menschen, die sich für die Förderung der Menschenrechte einsetzen und an die Unantastbarkeit des Lebens glauben, fordern wir dringend ein Ende aller wahllosen Vernichtung von Leben und Zerstörung der Infrastruktur der Zivilbevölkerung. Wir rufen dazu auf, Verhandlungen zu führen und alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Freilassung der Geiseln herbeizuführen - wobei die von der Hamas festgehaltenen Zivilisten Vorrang haben sollten. Das ist die einzig humane und vernünftige Maßnahme, und sie muss jetzt ergriffen werden.
Mothers Against Violence | Itach Ma’aki – Women Lawyers for Social Justice | Amnesty International Israel | BIMKOM – Planners for Planning Rights | B'Tselem | Gisha | The Association for Civil Rights in Israel | Public Committee Against Torture in Israel | Parents Against Child Detention | Hamoked - Center for the Defence of the Individual | Zazim - Community Action | Haqel – In Defense of Human Rights | Yesh Din | Yesh Gvul | Combatants for Peace | Mehazkim | Machsom Watch | Women Wage Peace | Akevot Institute for Israeli-Palestinian Conflict Research | Standing Together | Ir Amim | Emek Shaveh | The Parents Circle-Families Forum | Rabbis for Human Rights | Physicians for Human Rights–Israel | Breaking the Silence | Torat Tzedek
Und hier kann der Aufruf unterschrieben werden: https://www.gaza.refuser.org
Übersetzung: deepl mit Korrekturen Guido Grünewald
Botschaft der Oase des Friedens נווה שלום - واحة السلام vom 8.Oktober 2023
Die Oase des Friedens ist ein Dorf in Israel, in dem seit Jahrzehnten palästinensische und jüdische Israelis paritätisch und gleichberechtigt leben. Dort gibt es u.a. eine gemeinsame Grundschule,
aber auch weit über das Dorf hinausgehende Friedensaktivitäten, etwa die Friedensschule.
Von dort gibt es die folgende Erklärung.
נווה שלום Oase des Friedens واحة السلام
(Text aus der Zwischeninformation Oktober 2023, Freunde von Neve Shalom ∙ Wahat al-Salam e.V.)
Botschaft des Dorfes zu den aktuellen Ereignissen
An unsere weltweiten treuen Freunde!
Gestern wachten wir an einem grauenhaften Tag auf. Einem Tag voller Angst, Schock und Ungewissheit. Wir stellten fest, wir gehen in eine komplizierte spannungsgeladene Zeit, in der unser Lager - das Lager des Friedens, der gemeinsamen Gesellschaft, das Lager der Vernunft und der Besonnenheit - von allen Seiten angegriffen wird.
Trotzdem bleiben bei unserer Überzeugung, dass der von uns gewählte Weg der einzige Weg zu Vernunft und Frieden ist. Hunderte von Opfern - die meisten von ihnen unschuldige Zivilisten - haben bereits einen entsetzlichen Preis gezahlt und das Blutvergießen geht weiter.
Wir trauern um all die Toten auf beiden Seiten der Grenze und fühlen mit den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben. Wir sorgen uns um diejenigen, die als Geiseln genommen wurden und hoffen auf ihre sichere Rückkehr. Wir hören das Geräusch einschlagender Raketen, die unsere Böden und unsere Kinder gleichermaßen erzittern lassen.
In den sozialen Medien wird zu Racheakten an arabischen Bürgern aufgerufen, zur gleichen Zeit werden arabische Israelis aufgefordert, sich dem Kampf um Gaza anzuschließen. Das alles verstärkt unseren ohnehin schon hohen Angstpegel und wir fürchten uns vor rechtsextremen jüdische Aktivisten, die bereits Lynchmorde planen.
Angesichts dieser neuen, unerwarteten Lage haben wir beschlossen, die Sicherheitsmaßnahmen innerhalb des Dorfes zu verstärken. Neben den Patrouillen des externen Sicherheitsdienstes haben die Jugendlichen des Dorfes Bereitschaftsgruppen gebildet, alle Schutzräume wurden geöffnet und die Notfall-Ersthelfer sind vorbereitet, in der Hoffnung, dass sie nicht gebraucht werden. Das Schulpersonal erhält Unterstützung vom Bildungsministerium (die Schulen sind vorerst geschlossen), die Einrichtungen werden von den örtlichen Behörden und den gemeinsamen Teams unterstützt, um möglichen unverhersehbaren Ereignissen begegnen zu können.
Erneut bringt uns eine unfassbare Realität in unserer Region zu demselben Schluss: Es gibt keine wirkliche Lösung ohne wirklichen Frieden! Auf dem Weg dahin gibt es keine Abkürzungen. Wir können nur dann in Ruhe und Sicherheit leben, wenn wir die vollen Rechte jedes einzelnen Menschen, ob Palästinenser, Israeli, Jude oder Araber, der zwischen dem Fluss und dem Meer lebt, anerkennen. Wir alle brauchen ein Leben in Sicherheit, Freiheit und wirklicher Demokratie.
Liebe Freundinnen und Freunde: Gerade jetzt, wo der Sturm um uns herum immer stärker wird und wir uns alle in einem emotionalen Alarmzustand befinden, ist es für uns in Wahat al- Salam ∙ Neve Shalom, für die Mitglieder und Bildungseinrichtungen, die School for Peace, die binationale Grundschule, das Pluralistic Spiritual Center und alle, die an eine gemeinsame Gesellschaft glauben, wichtig, weiterhin ein Wegweiser zu sein, unsere Fackeln in der Dunkelheit um uns herum zu entzünden und ein Vorbild für Frieden, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit zu sein.
Wir sind zutiefst dankbar für all unsere Freunde in der Welt, die unsere Sache unterstützen und, egal in welcher Situation, für uns eintreten. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
In Verbundenheit und der Hoffnung, dass wir den Frieden erleben werden!
Samah Salaime
(Neve Shalom Wahat Al Salam)
Die Friedensmauer unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen
Ukraine – verschärfte Rekrutierung, aber kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung
„Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht.“ Das hat der Europäische Gerichtshof in einer Entscheidung festgestellt. Die Ukraine hält sich nicht daran, schickt Verweigerer an die Front und unterwirft sie langen Haftstrafen (Rudi Friedrich von Connection e.V.).
Das ukrainische Parlament hat in einem 1.Entwurf zur Änderung des Militärdienstgestzes beschlossen, die Rekrutierungspraxis im Land zu ändern. Gegen diese Verschärfung wenden sich Connection e.V. und die DFG-VK.
Mit der Änderung soll eine umfassende Meldepflicht eingeführt werde, die auch für Frauen gilt. Über eine Datenbank soll es möglich sein, Musterungs- und Einberufungsbescheide online zuzustellen und auch auf im Ausland lebende Ukrainer zurückzugreifen. Da das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ausgesetzt wurde, wurden seit Beginn des Krieges KDV-ler zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt (in der Regel 3-5 Jahre,z.T. Mit Bewährung).
Nach Schätzung von Connection leben in der EU über 325.000 militärpflichtige Ukrainer, davon ca. 100.000 in Deutschland. Sie dürfen bis März 2025 bleiben. Unklar ist, wie es danach weitergeht.Jeden Monat werden in der Ukraine 100 bis 150 Urteile verhängt. Eine Verweigerung wird von Gerichten in der Regel als kriminelle Handlung angesehen.Selten werden Gewissensgründe angegeben bzw. anerkannt. Ein Zugang zu einem Alternativdienst wird verweigert.
Ausführlichere, aber nicht mehr ganz aktuelle Angaben dazu finden sich auf dieser Unterseite.
Kriegsdienstverweigerung und Desertion
Wir hatten deswegen sowohl an das russische Generalkonsulat (in Bonn) wie an das ukrainische Generalkonsulat (in Düsseldorf) Briefe zum Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung geschrieben, nachdem Presseberichte Verletzungen dieses Rechtes auf beiden Seiten aufgezeigt haben.
Es gibt von beiden keine Antwort.
Nicht nur Russland, Belarus und die überfallene Ukraine missachten die Menschenrechte von Kriegsdienstverweigerern, wie hier dargestellt:
Illegale Inhaftierung von KDVern in von Russland kontrollierten ukrainischen Gebieten,
Belarus (englisch),
Ukraine (englisch).
Für russische und ukrainische Kriegsverweigerer gibt es eine Online-Petition von Connection, die man auch auf der Seite des Landesverbandes > Petition unterzeichnen kann.